RI-Aktuell 04.Juni 2018

Ruhrstadt-Imker-Aktuell
Ruhrstadt-Imker-Aktuell Aktuelle Tipps zur Bienenpflege

Doch keine Waldtracht?

Der Mai war mit durchschnittlich rund 16,0° C außergewöhnlich warm, „ähnlich warm wie der Mai des Jahres 1889, dem bisherigen Rekordhalter“. So ist es beim Deutschen Wetterdienst www.dwd.de zu lesen.
Bäume und Sträucher haben in 2018 stark geblüht und viele Früchte angesetzt, für viele Baumarten zeichnet sich ab, dass 2018 ein „Mastjahr“ wird. Kräftiges Grün ist überall zu bewundern und einen starken Fruchtanhang gibt es vielerorts bei Ahorn, Wildkirschen, Rosskastanien, Robinien, Linden, Fichten und Tannen, aber auch bei Sträuchern wie Holunder, Felsenbirnen und Brombeeren. Und das trotz „Bienensterben“ und „Insektensterben“, an denen „Ökopopulisten“ und Medien unbeirrt festhalten, obwohl weder das eine noch das andere belegt ist.
Das Blütenangebot ist reichlich, Blatt- und Rindenläuse scheint es weit verbreitet nur sehr wenige zu geben. Sie haben sich im außergewöhnlich warmen Mai während des rasant ablaufenden Austriebes von Bäumen und Sträuchern nur wenig oder gar nicht vermehrt.
Ein paar Honigtau spendende Schildläuse waren gegen Mitte Mai auf Fichten und Eichen zu finden. Auf der „Läusepirsch“ der „Ruhrstadtimker“ an Fronleichnam (31.Mai) waren nur wenige Exemplare zu entdecken. Sie waren bereits trocken.
Die Abfolge „kalter März, warmer April...“ reicht für das Zustandekommen einer Honigtautracht nicht aus, es wären auch noch „Kälteeinbrüche im Mai (und Juni)“ notwendig gewesen. Die „Eisheiligen“ sind ausgeblieben, die „Schafskälte“ soll auch ausfallen.
Für das Honigen braucht es nicht nur viele Läuse oder viele Blüten. Diese müssen nicht nur „da sein“, sondern auch Honigtau produzieren oder Nektar spenden. Linden tun das nur, wenn sie „im Wasser stehen“. Das ist in 2018 nicht überall der Fall.

Was ist am Bienenstand zu tun?

Bis Ende Juni sind weiterhin regelmäßige Schwarmkontrollen im Abstand von 7 Tagen durchzuführen. Dabei steht noch einmal oder zweimal das Ausschneiden von Drohnenbrut an.

Die jungen Königinnen der zwischen Ende April und Mitte Mai gebildeten Ableger und Begattungsvölkchen haben ihren Hochzeitsflug gemacht und mit dem Eierlegen begonnen. Die erste Brut wird im Juni schlüpfen. Dann werden die Jungvölker wachsen. Auf ihre Futterversorgung achten!

Die Honigernte wird grundsätzlich nach Ende einer Massentracht durchgeführt. Bei der Terminierung wird auch die Wetterprognose beachtet. Am besten legt man sie in eine Schlechtwetterperiode oder an ihr Ende. So soll die nächste Regenperiode vom 7. bis zum 9. Juni dauern.
Die nächste „Schleuderparty“ für die „Ruhrstadtimker“ findet am Montag, den 11. Juni ab 15 Uhr statt. Bitte auf Rundschreiben achten und anmelden!


Dr. Gerhard Liebig, Bochum, immelieb@t-online.de